Anlagenbuchhalter/in: Beruf, Aufgaben & Gehalt

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Anlagenbuchhalter/in: Beruf, Aufgaben & Gehalt

Die Anlagenbuchhaltung ist ein Teilbereich der Finanzbuchhaltung. Anlagenbuchhalter/innen kümmern sich um das Anlagenvermögen eines Unternehmens. In diesem Beitrag erfährst du mehr über den Anlagenbuchhalter/innen-Beruf, typische Tätigkeiten und Aufgaben und was nötig ist, um als Anlagenbuchhalter/in arbeiten zu können. Außerdem geht es um das mögliche Gehalt in der Anlagenbuchhaltung.

Anlagenbuchhalter/innen-Beruf: Was macht ein/e Anlagenbuchhalter/in?

Die Anlagenbuchhaltung gehört zur Finanzbuchhaltung und ist Teil des externen Rechnungswesens. Anlagenbuchhalter/innen beschäftigen sich mit dem Bereich der Buchhaltung, der mit den Anlagen eines Unternehmens zu tun hat. Damit sind Vermögenswerte gemeint, die das Unternehmen längerfristig nutzt. Darunter können sowohl Sach- als auch Finanzanlagen fallen.

Zu den Sachanlagen zählen etwa Geräte, Fahrzeuge oder Arbeitsmittel, die es den Mitarbeiter/innen erst ermöglichen, eine Arbeitsleistung im Sinne des Geschäftszwecks des Unternehmens zu erbringen. Auch Immobilien und Grundstücke sind Beispiele für Sachanlagen. Nicht zu den Anlagen gehören unter anderem Ressourcen wie Rohstoffe oder Betriebsstoffe, die etwa in der Fertigung nur kurzfristig genutzt und dabei weiterverarbeitet werden. Bei Finanzanlagen handelt es sich etwa um Aktien oder Beteiligungen an anderen Unternehmen.

Ein/e Anlagenbuchhalter/in befasst sich mit allem, was mit längerfristig eingesetzten Wirtschaftsgütern zu tun hat. Anlagenbuchhalter/innen verwalten Zuschreibungen und Abschreibungen im Anlagevermögen und erfassen den Zeitwert der Anlagen. Sie halten fest, wann eine Anlage angeschafft wurde, wie lange sie bereits genutzt wird und wie lange sie voraussichtlich noch genutzt werden kann. Anlagenbuchhalter/innen beraten die Geschäftsführung und sorgen dafür, dass diese auf der Grundlage ihrer Informationen Entscheidungen treffen kann. Das ist besonders für die Liquiditätsplanung sowie für Investitionen bedeutsam.

Typische Aufgaben in der Anlagenbuchhaltung

Ein/e Anlagenbuchhalter/in hat den Überblick über das gesamte Anlagevermögen einer Firma. Anlagenbuchhalter/innen erfassen Zuschreibungen und Abschreibungen zum Anlagevermögen und verwalten das gesamte Anlagevermögen. Auch die Bewertung des Anlagevermögens eines Unternehmens gehört zu den Aufgaben der Anlagenbuchhaltung. Dank der Arbeit von Anlagenbuchhalter/innen können jederzeit alle Vermögenswerte samt ihrem aktuellen Wert eingesehen werden.

Solange ein Anlagevermögen im Besitz des Unternehmens verbleibt, wird dafür jeweils ein separates Konto geführt, auf dem alle Entwicklungen der Anlage vermerkt werden. Dazu gehören insbesondere Wertminderungen, die sich durch kalkulatorische, steuerliche und bilanzielle Abschreibungen ergeben. Anlagen werden solange im Anlagespiegel eines Unternehmens geführt, bis sie veräußert oder entsorgt werden. Das gilt selbst dann, wenn sie schon vollständig abgeschrieben sind. Ihr Wert wird dann auf 0,00 Euro gesetzt.

Anlagenbuchhalter/innen sind zudem an Jahresabschlüssen beteiligt. Sie stellen hierfür den Wert des Anlagevermögens im entsprechenden Zeitraum aus der Differenz zwischen Einkaufspreis und Abschreibungen fest. Sie ermitteln zudem Besitzsteuern und erstellen Investitions- und Abschreibungspläne für die Budgetplanung.

Ist eine Anlage, etwa eine Maschine, defekt, beurteilen sie, ob sich eine Reparatur noch lohnt oder ob eine Neuanschaffung günstiger für das Unternehmen wäre. Dazu werden Wirtschaftlichkeitsanalysen eingesetzt. Im Rahmen der Anlagenrechnung ermitteln Anlagenbuchhalter/innen, welche Anlagen wann angeschafft werden sollten, damit dies für das Unternehmen möglichst günstig ist. Sie legen auch fest, wann der finanziell günstigste Zeitpunkt für Wartungs- oder Instandhaltungsarbeiten ist.

Durch diese Tätigkeiten tragen Anlagenbuchhalter/innen zur Liquidität eines Unternehmens bei und helfen dem Management dabei, optimale betriebswirtschaftliche Entscheidungen zu treffen.

Wie wird man Anlagenbuchhalter/in?

Um als Anlagenbuchhalter/in arbeiten zu können, musst du die grundlegenden Qualifikationen für eine Tätigkeit als Buchhalter/in mitbringen. Das setzt ein Studium oder eine kaufmännische Ausbildung voraus. Praktika sind hilfreich, wenn du ansonsten noch kaum oder keine Berufserfahrung hast. Auch eine Trainee-Stelle kann dir beim Einstieg in den Anlagenbuchhalter/innen-Beruf helfen.

Mit etwas Berufserfahrung und den entsprechenden Spezial-Kenntnissen kannst du dich auf Stellen als Anlagenbuchhalter/in bewerben. Oft stehen deine Chancen bei Bewerbungen mit einer abgeschlossenen Weiterbildung zur/m Anlagenbuchhalter/in jedoch besser.

Weiterbildungen zur/m Anlagenbuchhalter/in werden etwa von der Industrie- und Handelskammer (IHK) angeboten. Je nach Angebot kannst du den Lehrgang berufsbegleitend oder in Vollzeit absolvieren, zum Beispiel während eines Urlaubs, am Wochenende oder abends. Während der Weiterbildung lernst du unter anderem, wie eine Inventur im Anlagevermögen gemacht wird, was beim Jahresabschluss im Anlagevermögen wichtig ist und was es über Anlagenabgänge mit Gewinnen und Verlusten zu wissen gibt. Wenn du die Weiterbildung zur/m Anlagenbuchhalter/in erfolgreich abgeschlossen hast, bekommst du ein Zertifikat über deine Teilnahme.

Verdienst: Welches Gehalt kann man als Anlagenbuchhalter/in verdienen?

Wenn du dich für den Anlagenbuchhalter/innen-Beruf interessierst, möchtest du wahrscheinlich auch wissen, was du als Anlagenbuchhalter/in für ein Gehalt verdienen kannst. Dem Portal Stepstone zufolge verdienen Anlagenbuchhalter/innen im Durchschnitt 40.500 Euro brutto pro Jahr. Die Spanne liegt demzufolge zwischen 34.700 und 50.600 Euro jährlich. Es sind jedoch auch höhere Gehälter als Anlagenbuchhalter/in möglich.

Das mögliche Gehalt als Anlagenbuchhalter/in hängt zum einen von deinen Qualifikationen ab. Besonders dein höchster Abschluss, eine mögliche Weiterbildung zur/m Anlagenbuchhalter/in sowie deine Berufserfahrung wirken sich auf das Gehalt aus. Je besser deine Qualifikationen, desto höher ist auch das mögliche Einstiegsgehalt. Berufsanfänger/innen verdienen weniger als Anlagenbuchhalter/innen, die schon seit vielen Jahren im Anlagenbuchhalter/innen-Beruf tätig sind. Mit steigender Erfahrung steigt auch das Gehalt. Wer eine Leitungsposition innehat, verdient entsprechend mehr als ein/e einfache/r Angestellte/r.

Für die Verdienstmöglichkeiten als Anlagenbuchhalter/in spielt zum anderen der Standort des Unternehmens eine Rolle. Die Löhne sind in ostdeutschen Bundesländern im Schnitt niedriger als in den alten Bundesländern. Das mögliche Gehalt als Anlagenbuchhalter/in hängt auch davon ab, ob du bei einer kleinen Firma oder einem großen Unternehmen arbeitest. Mittlere und größere Unternehmen zahlen in der Regel mehr als kleine Betriebe. Das gilt in der Regel sowohl für das Einstiegsgehalt als auch für Gehälter in Leitungspositionen.