Geldwerter Vorteil: Definition, Erklärung & Beispiele

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Geldwerter Vorteil: Definition, Erklärung & Beispiele

Ein geldwerter Vorteil ist ein Begriff, der im Zusammenhang mit Arbeitsverhältnissen und Steuerrecht häufig auftaucht. In diesem Artikel klären wir, was ein geldwerter Vorteil ist, wie er berechnet wird und welche Beispiele es dafür gibt.

Definition: Was ist ein geldwerter Vorteil?

Ein geldwerter Vorteil liegt vor, wenn ein Arbeitnehmer von seinem Arbeitgeber Leistungen erhält, die nicht in Form von Geld gezahlt werden, aber einen finanziellen Wert besitzen. Diese Vorteile werden als Einkommen angesehen und sind daher steuer- und sozialversicherungspflichtig.

Geldwerte Vorteile können in verschiedenen Formen auftreten, beispielsweise als Sachbezüge, Dienstleistungen oder die private Nutzung von betrieblichen Gegenständen.

Wie wird ein geldwerter Vorteil berechnet?

Um den geldwerten Vorteil zu berechnen, muss zunächst der Wert der erhaltenen Leistung ermittelt werden. Hierbei ist der übliche Endpreis am Abgabeort maßgebend, also der Preis, den der Arbeitnehmer hätte zahlen müssen, wenn er die Leistung selbst erworben hätte.

Die Berechnung des geldwerten Vorteils variiert je nach Art der Leistung. Bei Sachbezügen wird der geldwerte Vorteil in der Regel anhand des Einzelverkaufspreises ermittelt, während bei der privaten Nutzung von betrieblichen Gegenständen unterschiedliche Bewertungsansätze gelten.

Beispiele für geldwerte Vorteile

Im Folgenden findest du einige Beispiele für geldwerte Vorteile:

Dienstwagen

Die private Nutzung eines Dienstwagens ist ein klassisches Beispiel für einen geldwerten Vorteil. Die Berechnung des geldwerten Vorteils erfolgt entweder durch die 1%-Regelung (für Elektroautos bis zu einem Kaufpreis von 60.000 Euro nur 0,25%) oder die Fahrtenbuchmethode.

Bei der 1%-Regelung wird monatlich 1% des Bruttolistenpreises des Fahrzeugs als geldwerter Vorteil angesetzt. Die Fahrtenbuchmethode erfordert hingegen die genaue Aufzeichnung aller Fahrten und berücksichtigt nur die tatsächlichen Kosten der Privatnutzung.

Kostenlose Verpflegung

Wird dem Arbeitnehmer vom Arbeitgeber kostenloses oder verbilligtes Essen zur Verfügung gestellt, stellt dies ebenfalls einen geldwerten Vorteil dar. In diesem Fall wird der geldwerte Vorteil anhand der Sachbezugswerte für Verpflegung ermittelt, die jährlich von der Bundesregierung festgelegt werden.

Jobticket

Stellt der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer ein Jobticket für den öffentlichen Nahverkehr zur Verfügung, handelt es sich ebenfalls um einen geldwerten Vorteil. Der Wert des Jobtickets wird entweder anhand des regulären Verkaufspreises oder mithilfe von Pauschalwerten ermittelt.

Wohnung

Wenn der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer eine Wohnung mietfrei oder zu einem reduzierten Mietpreis zur Verfügung stellt, liegt auch hier ein geldwerter Vorteil vor. Um diesen Vorteil zu berechnen, muss der Mietwert der Wohnung bestimmt werden. Der geldwerte Vorteil entspricht dem Unterschied zwischen der ortsüblichen Miete und dem tatsächlich gezahlten Mietzins, sofern eine Miete gezahlt wird. Bei mietfreier Nutzung entspricht der geldwerte Vorteil der ortsüblichen Miete.

Rabatte und Sonderkonditionen

Ein weiteres Beispiel für einen geldwerten Vorteil sind Rabatte oder Sonderkonditionen, die Arbeitnehmer von ihrem Arbeitgeber erhalten. Wenn ein Mitarbeiter beispielsweise Produkte oder Dienstleistungen des eigenen Unternehmens zu einem reduzierten Preis oder sogar kostenlos beziehen kann, stellt dies einen geldwerten Vorteil dar. Der geldwerte Vorteil entspricht dabei dem Unterschied zwischen dem üblichen Marktpreis und dem tatsächlich gezahlten Preis für das Produkt oder die Dienstleistung.

Es ist wichtig zu beachten, dass der geldwerte Vorteil aus Rabatten oder Sonderkonditionen nur dann steuerpflichtig ist, wenn der Preisnachlass insgesamt einen bestimmten Freibetrag im Jahr übersteigt. Dieser Freibetrag liegt derzeit bei 1.080 Euro pro Jahr. Rabatte, die diesen Betrag nicht überschreiten, sind steuerfrei.

Weiterbildung

Wenn der Arbeitgeber die Kosten für eine berufliche Weiterbildung übernimmt, die auch für private Zwecke nutzbar ist, kann dies ebenfalls einen geldwerten Vorteil darstellen. Hierbei ist der Wert der Weiterbildung anhand der tatsächlichen Kosten zu ermitteln. Allerdings ist zu beachten, dass Weiterbildungen, die überwiegend im betrieblichen Interesse liegen, in der Regel nicht als geldwerter Vorteil gelten.

Geldwerter Vorteil: Zusammenfassung

Ein geldwerter Vorteil liegt vor, wenn ein Arbeitnehmer von seinem Arbeitgeber Leistungen erhält, die nicht in Geld gezahlt werden, aber einen finanziellen Wert besitzen. Diese Vorteile sind steuer- und sozialversicherungspflichtig. Die Berechnung des geldwerten Vorteils variiert je nach Art der Leistung und kann beispielsweise pauschal oder anhand des Einzelverkaufspreises erfolgen. Beispiele für geldwerte Vorteile sind die private Nutzung eines Dienstwagens, kostenlose Verpflegung, Jobtickets, Wohnungen, Rabatte und Sonderkonditionen sowie Weiterbildungen.